- Wir hatten uns den Frühling (bzw. Mai) in Colorado anders vorgestellt
- Wir hatten dementsprechend auch nicht die richtige Kleidung dabei
- Wir waren nur zwei Tage in Colorado
- Es war unfassbar schön!
Mount Evans (Road)
Peak to Peak Scenic Byway
Hatte ich schon erwähnt, dass ich Scenic Drives, also Autofahrten mit schöner Aussicht, liebe?! Peak to Peak ist jedenfalls so eine Strecke. Hier macht es einfach unfassbar Spaß Auto zu fahren. Es gibt auch einige “Lookouts” auf der Route, d.h. Haltemöglichkeiten mit einer schönen Aussicht. So wie der zugeschneite Parkplatz oben…Man kann aber auch so immer mal anhalten – wenn’s nicht grad in der Kurve oder am Abgrund ist – die Aussicht genießen und Fotos machen. Das Schöne ist ja, dass es hier so wenig Verkehr gibt. Nachdem wir also leider nicht über die Mount Evans Road auf den Gipfel fahren konnten, sind wir die Peak to Peak Route etwa ab “Nederland” über “Peaceful Valley” bis hin zu “Estes Park” gefahren, wo wir schließlich in den Rocky Mountain Nationalpark fuhren.
Zwischen Meeker- und Estes Park hielten wir am “Lily Lake”, der im Schnee sehr schön aussah. Uns kamen einige Leute mit Schneeschuhen entgegen, also kann man dort – richtig ausgerüstet – wohl auch gut im Schnee entlang laufen. (auf meiner Facebook-Seite gibt’s ein kurzes Video zu unserem Stop am Lily Lake.) Die Strecke um den See herum ist auch nur 1,3 km lang. Wir beide hatten leider Sneakers an und nach unserem kurzen Stop hier schon nasse Füße. Dabei haben wir es bei dem Schneematsch nicht mal bis zum See geschafft – lächeln konnten wir trotzdem noch halbwegs.
Auf dem Rückweg hielten wir dann kurz in Boulder, einem süßen Städtchen etwa auf halber Strecke zurück nach Denver. Die Universität Boulders ist übrigens die bedeutendste in ganz Colorado und dementsprechend sind fast ein Drittel der Einwohner Studenten. Hier kann man durch die Pearl Street Mall bummeln, einen Kaffee oder Tee trinken oder auch gut essen bzw. sich mit Essen eindecken und es zum Picknicken mitnehmen. Boulder wird schließlich auch “America’s foodiest town” genannt (es gibt auch einige vegane/ vegetarische Optionen).
Rocky Mountain Nationalpark
Es gibt verschiedene Eingänge, durch die man in den Rocky Mountain Nationalpark kommt. Wir sind durch den Eingang bei “Estes Park” gefahren. Normalerweise kostet der Eintritt 20 $/ Auto/ Tag. Wir hatten Glück und mussten nichts zahlen, weil es gerade keine Elektrizität gab und der Schrankenwärter uns schließlich einfach so durchwinkte.
Bear Lake
Weil wir nicht so viel Zeit hatten und durch das Wetter auch eingeschränkt waren, entschieden wir uns zum Bear Lake zu fahren. Mit der Idee waren wir aber nicht allein. Gefühlt alle, die sich im Park aufhielten, waren zur selben Zeit auch an diesem See. (Wir hatten uns schon gewundert, warum der Park SO leer war.) Dabei war es gar nicht so einfach dort hinzukommen. Es sind zwar nur etwa 100 Meter vom Parkplatz zum See, aber der Weg war komplett gefroren, sodass es etwas dauerte diesen zu meistern ohne ständig auszurutschen. Ich rutschte “nur” einmal auf dem Rückweg aus und fiel dabei hin während mein gesamter rechter Arm im Schnee steckte – so tief war er, der Schnee.
Für eine Runde um den See läuft man 800 m. Hier ist es übrigens völlig normal, dass es weit in den Juni noch schneit.
Red Rocks
Der Red Rocks Park ist ein Ausläufer der Rocky Mountains und eine Art Felsen-/ Gebirgspark. Umgeben von beeindruckenden Sandsteinfelsen befindet sich hier ein Amphitheater: eine Freilichtbühne mit ausgezeichneter Akustik und 8.700 Sitzplätzen. Seit 1947 wird die Bühne schon für öffentliche Veranstaltungen genutzt (Informationen zu den aktuellen Veranstaltungen gibt’s auf dieser Seite). Hier traten auch schon Größen wie U2, die Beatles, Bruce Springsteen und Depeche Mode auf. Inzwischen gibt es auch ein unterirdisches Besucherzentrum mit Restaurant und Bar. Außerdem kann man hier wandern oder Yoga machen.
Wir waren hier allerdings nicht auf einer Veranstaltung oder zum Wandern, sondern sehr früh morgens zum Sonnenaufgang. Das Gute an der Zeitverschiebung Richtung Westen ist ja, dass man schon sehr früh morgens wach wird. Wir sind also gegen 05:40 aus der Stadt losgefahren und waren dann pünktlich zum Sonnenaufgang um 6 Uhr oben.
Hier war ich schon im letzen Jahr als ich ein paar Tage in Denver verbrachte. Allerdings war das im Sommer und sah dementsprechend anders aus. Damals waren sehr viele sportliche Amerikaner und solche die es werden wollten am Sporteln im und ums Amphitheater. Zunächst saßen alle und sahen sich den wunderschönen Sonnenaufgang an und schließlich legten sie mit dem Training los. Diesmal sah es ein bisschen anders aus. Es fanden Aufräumarbeiten statt, vermutlich gab es am Abend zuvor eine Veranstaltung. Das störte bei dem Anblick jedoch kaum. Ich denke aber, die Bilder sprechen für sich:
Denver
Denver – Eating Out
Es gibt zwei Restaurants, die ich in Denver empfehlen kann. Freitagabend waren wir im “Watercourse Foods“, wo wir zunächst an der Bar auf einen freien Tisch warteten. Ich muss gestehen, dass das Essen, das wir dort bekamen nicht unbedingt mein Fall war. Warum? Weil ich nicht auf diese sehr authentisch nachgemachten “Käse”- und “Fleisch”gerichte stehe. Wenn das aber Dein Fall ist, dann solltest Du auf jeden Fall hierher kommen! Das Personal war jedenfalls sehr nett und hilfsbereit, die Drinks waren gut und die Preise angemessen. Außerdem finde ich es schwierig ein Restaurant nach nur einem Besuch zu bewerten. Ich würde das Frühstück hier beim nächsten Mal ausprobieren. Das Restaurant liegt praktischerweise auch in einer Straße mit jeder Menge Bars, die ganz gut aussahen. Zumindest von außen. Wir waren einfach zu müde!
Gefrühstückt haben wir am nächsten Tag im City O’ City. Ich hatte die “Power Waffle” mit Kokosjoghurt und Beerenkompott. Unglaublich lecker und sehr sättigend! Zuvor haben wir übrigens unsere kleine Sightseeing-Tour durch Denver gemacht (s. Bilde oben), weil das Café noch zu hatte.
Ich kann mich gerade nicht mehr so richtig erinnern, aber ich glaube das waren die einzigen Male, die wir an dem ganzen Wochenende essen waren. Wir deckten uns allerdings auch bei Whole Foods ein und naschten unterwegs davon. Die frischen Sachen (Hummus, Obst etc.) lagerten wir in der Minibar im Hotelzimmer. Mal abgesehen davon war das Frühstück im City O’ City so mächtig, dass ich bis zum Abend keinen Hunger hatte.
Road Trippin’ in und um Denver
Auto mieten
Parken
Sonntags sind Straßenparkplätze in Denver kostenlos. An all den anderen Tagen sind ziemlich viele belegt und Parkhäuser in der Stadt sehr teuer. Es gibt aber auch Außen-Parkplätze, die über Nacht entweder kostenlos oder günstiger sind. Wir ließen das Auto beide Nächte auf einem Parkplatz stehen, bei dem das Parken 5 $ die Nacht kostete (s. Bild oben). Einfach mit der Parkplatznummer am Automaten bezahlen und das Ticket in die Windschutzscheibe legen.
To Do Liste für das nächste Mal
Wer mich kennt, wird sich vielleicht fragen, warum ich nicht die Rooftop-Bars Denvers vorstelle. Ehrlich gesagt waren wir an beiden Abenden einfach so kaputt, dass wir nur noch ins Bett fallen konnte. Das ist aber auf jeden Fall das nächste Mal dran. Wenn Du Tipps für schöne Bars hast, dann bitte her damit! Auch andere Tipps sind hier jederzeit willkommen – am besten in den Kommentaren, so haben alle was davon 🙂
Weitere Informationen
Zeit: Die Zeitverschiebung bzw. die aktuelle Uhrzeit gibt’s hier
Visum: Electronic System for Travel Authorization (ESTA) auf dieser Seite beantragen. Damit können sich Touristen bis zu 90 Tage in den USA aufhalten. Die aktuellsten Infos dazu gibt’s hier (Fragen zu ESTA o.ä. kann ich leider nicht beantworten, weil es mich nicht betrifft. Auf der Antragsseite wird der Prozess aber ganz gut erklärt.)
Geld: US-Dollar ($) – den aktuellen Wechselkurs zu Euro gibt’s hier
Was man immer dabei haben sollte (neben richtiger Kleidung, s. Tab “Beste Reisezeit”): Sonnencreme (auch im Winter!), Sonnenbrille (und -hut/ Cap) und genug Wasser
Wichtige Feiertage
- New Year’s Day (01. Januar)
- Memorial Day (immer am letzten Montag im Mai: 29. Mai 2017, 28. Mai 2018)
- Independence Day, wird auch ” The Fourth of July” genant (04. Juli)
- Labor Day (immer am ersten Montag im September: 04. September 2017, 03. September 2018)
- Thanksgiving (immer am letzten Donnerstag im November: 23. November 2017, 22. November 2018)
- Christmas Day (25. Dezember)
Trinkgeld: Bei Taxifahrten 15 Prozent des Fahrpreises, 15-20 Prozent in Restaurants und Bars (am Tresen z.B. auch 1 Dollar/ Drink). Manchmal ist das Trinkgeld auch schon in der Rechnung enthalten (oft in touristischen Restaurants/ Gebieten, weil die Bedienung mit europäischen Touristen nicht die besten Erfahrungen machte). Auf der Rechnung steht dann z.B. “gratuity” oder “tip is included”.
Bezahlung in Restaurant/ Café/ Bar mit Bedienung:
Bezahlen a lá “stimmt so!” wie es bei uns gemacht wird, klappt in den USA nicht. Nachdem der Kellner die Rechnung gebracht hat und – anders als z.B. in Deutschland – keine sofortige Bezahlung erwartet, sondern direkt wieder geht, kann folgendermaßen gezahlt werden:
- Barzahlung, passend (inkl. Trinkgeld!): auf dem Tisch liegen lassen und gehen.
- Barzahlung, nicht passend, d.h. man erwartet Wechselgeld: warten bis das Geld auf dem Tisch/ in der Geldmappe vom Kellner abgeholt und das Wechselgeld gebracht wird. Ein angemessenes Trinkgeld liegen lassen und gehen.
- Zahlung mit Kreditkarte: Karte in die Geldmappe/ zur Rechnung legen und abholen lassen. Entweder auf der Rechnung das zusätzliche Trinkgeld aufschreiben (und den Gesamtbetrag) oder Trinkgeld bar auf dem Tisch liegen lassen.
Alkoholkonsum/ Ausgehen: am besten immer irgendeine Form von Ausweis dabei haben, da der Alkoholkonsum in den USA erst ab 21 Jahren erlaubt ist und Ausweise öfter kontrolliert werden – auch wenn man offensichtlich schon etwas älter als 21 ist.
Seit 2014 dürfen Bürger (ab 21 Jahren) Marihuana in Colorado legal kaufen und konsumieren. Man riecht es öfter, wenn man durch die Straßen Denvers läuft.
Gründung: USA: 1776 / Colorado: 1876 / Denver: 1858
Einwohner: USA: 324 Mio. / Colorado: 5,5 Mio. / Denver: 700.000
Einwohner pro km² (USA): 33 (zum Vergleich, Deutschland: 230 Einwohner/ km²)
Fläche: Colorado: 270.000 km² / Denver: 400 km²
Landes- und Amtssprache: Englisch
Colorado ist ganzjährig ein attraktives Reiseziel, es kommt einfach darauf an, was man vorhat. Skifahren kann man grundsätzlich zwischen Anfang Oktober und Ende April. Wer in den Rocky Mountains aber lieber wandern möchte, sollte einen Urlaub in den Monaten Juli-September/ Oktober planen. Es ist nämlich völlig normal, dass es im Mai (und teilweise sogar Juni) nochmal richtig schneit.
Kleidung: bei dem unbeständigen Wetter am besten für alle Eventualitäten packen und im Zwiebellook kleiden, d.h. in mehreren Lagen.
Colorado…
…gilt als bestes Skigebiet Amerikas
…beeindruckt mit wunderschönen Nationalparks
…hat wunderschöne Natur zu bieten und lässt Wanderherzen höher schlagen
…hat auch einiges an Kultur zu bieten
…ist ideal für einen Road Trip
- Dank der webcams sieht man auf dieser Seite, wie es in den Rockies gerade aussieht und kann seinen Aufenthalt (oder seine Kleidung) dementsprechend planen
- Infos zu den Rocky Mountains gibt’s auch auf der Website des National Park Service
- Noch mehr Tipps zu Unternehmungen in und um Denver gibt’s auf der Fremdenverkehrsseite der Stadt
- Mehr Infos zu Colorado (-Reisen) gibt es auf dieser Seite (auch auf deutsch)