10 Gründe, die (scheinbar) gegen das Reisen sprechen

von Mina
wer will findet wege
Zu meinem letzten Beitrag über das Reisen kam dir vermutlich etwas in den Sinn wie “schön und gut, reisen erweitert den Horizont und ist großartig, aaaber…” Glaub mir, ich habe all die “Abers” schon zigmal gehört – natürlich nicht nur, wenn es um das Reisen geht. Wir sind Weltmeister darin, scheinbar gute Gründe zu finden, warum etwas nicht klappt oder eher nicht klappen könnte. Meinst du wirklich, dass das Reisen nur einigen wenigen vorbehalten ist? Heutzutage? Wirklich? Oder geht es einfach nur darum, deine Komfortzone zu verlassen und den sogenannten “inneren Schweinehund” zu beruhigen. So oder so, hier kommen lösungsorientierte Argumente gegen jede einzelne Ausrede, die mir persönlich schon entgegnet ist. Wenn dir noch ein “guter Grund” gegen das Reisen einfallen sollte, lass es mich gerne in den Kommentaren wissen. Ich bin mir sicher, auch dafür gibt es eine Lösung.

Aber…

1. Ich habe kein Geld fürs Reisen

Bei Zeit und Geld geht es immer um Prioritätensetzung. Von beidem haben wir ja gefühlt nie genug. Dabei muss Reisen gar nicht viel kosten. Viele denken bei dem Thema an wochenlange Rundreisen durch Südamerika, eine Kreuzfahrt oder auch eine Safari in Afrika. Mit ein bisschen Recherche vorab kann sich aber jeder eine individuelle Reise selbst zusammenstellen. Vorbei sind die Zeiten, in denen der zwei Wochen All-Inclusive-Urlaub im Reisebüro gebucht wurde (zum Glück!), zumal das für mich nichts mit meinem Verständnis vom Reisen zu tun hat. Es müssen auch nicht immer Flüge ans andere Ende der Welt sein. In Europa haben wir so viele facettenreiche Länder als Nachbarn. Aber auch ein Wochenende oder auch mal nur ein Tag in die Berge/ ans Meer oder wo auch immer du schnell hinkommst, bereichert.
amsterdam reisen europa

Sonnenuntergang in Amsterdam

2. Ich habe keine Zeit zu reisen

Genauso wie beim Thema Geld geht es auch hier um Prioritäten. Wir haben alle 24 Stunden am Tag, die wir glücklicherweise so nutzen können wie wir wollen. Egal in welcher Hinsicht, das Argument „Ich habe dafür keine Zeit“ ist für mich die Übersetzung von „Ich will mir die Zeit dafür nicht nehmen“.

Hong Kong Verkehr Straße

Die Straßen Hongkongs bei Nacht

3. Das ist doch so schlecht für die Umwelt

Wie bereits gesagt, es muss nicht immer das Fliegen zu Fernzielen sein. Andererseits glaube ich nicht, dass es sinnvoll ist, sich zu Hause einzusperren und nicht zu leben. Wenn man darüber hinaus sieht, wie es in anderen Ländern um die Umwelt bestimmt ist, lebt man vielleicht sogar noch etwas bewusster im Alltag.

Umwelt Afrika Reisen

Foto von Nick Brandt (gesehen im Fotografiska-Museum in Stockholm, 2016)

Außerdem gibt es wesentlich größere Ansätze, sich für die Umwelt einzusetzen bzw. sie durch bewusstes Verhalten in anderen entscheidenden Bereichen zu schützen (z.B. durch das Essen, das wir jeden Tag essen bzw. eben nicht essen). Kritisch sehe ich jedoch auch Kreuzfahrten. Ich konnte damit noch nie was anfangen, bisher aber mehr oder weniger nachvollziehen, warum man sowas macht. Inzwischen finde ich allerdings, dass das absolut unnötig ist und auch nichts mit Reisen im Sinnen von “Land & Leute kennenlernen” zu tun hat.

Es gibt aber auch immer Möglichkeiten möglichst umweltbewusst zu reisen. Wenn dir also die Umwelt am Herzen liegt – und davon gehe ich aus, wenn du das als Argument bringst – solltest du dich einfach etwas informieren, z.B. hier: “Anderswo” / “fair unterwegs” / “Grüner Tourismus” auf der Seite des “Lonely Planet”.

footprint reisen travel

Take nothing but a picture, leave nothing but a footprint.

4. Ich habe niemanden, der mitkommt

Und weiter? Das ist für mich kein Argument. Egal wie alt du bist, du kannst dich einer Gruppe anschließen, Leute auf Reisen kennen lernen oder einfach komplett allein verreisen und dich dabei selbst näher kennen lernen. Das Alleine-Reisen hat Vor- und Nachteile, keine Frage. Den größten Vorteil sehe ich darin, dich nach niemandem richten zu müssen. Der größte Nachteil ist wohl, dass man gewisse Momente gerne mit den Liebsten teilen würde. Aber dem kann dank Facetime, WhatsApp & Co. ja entgegengewirkt werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, am meisten über mich zu erfahren, wenn ich allein verreise.

5. Ich habe eine spezielle Ernährungsweise

Es war noch nie einfacher mit einer Unverträglichkeit, einer Vorliebe oder einem Verzicht von bestimmtem Essen in der Welt klar zu kommen. Während man vor einigen Jahren noch schief angeschaut wurde, wenn man nach etwas Vegetarischem fragte, gibt es heute oft eine Auswahl an veganen Gerichten oder zumindest immer eine Möglichkeit. Außerdem gibt es in jedem Land dieser Welt Supermärkte oder Essensmärkte. Ich gehe jetzt einfach mal nicht davon aus, dass du in den afrikanischen Busch reisen willst – wobei Reis & Linsen auf jeden Fall vegan und allgemein gut verträglich sind 😉

vegan-unterwegs-Malta

Ftira (typisches maltesisches Brot, “veganisiert”), Mdina, Malta

6. Ich habe doch keine Ahnung

Und wieder bin ich dankbar für das Internet! Wenn es um Reisetipps, Routen, Buchungen etc. geht: mittlerweile ist all das online zu finden. Alles weitere entdeckst du unterwegs. Gerade wenn du dich nicht “auskennst”, ist es doch am spannendsten.

7. Ich habe doch Kinder

Gerade dann solltest du reisen – mit Kindern! Und wie gesagt, damit meine ich nicht drei Wochen Urlaub in fernen Ländern, sondern einfach mal öfter raus aus der eigenen Umgebung. Ich bin so dankbar dafür, dass meine Mutter mit uns so viel unterwegs war. Auch hier: damit meine ich nicht nur unsere langen Urlaube in den USA, sondern auch die Tagesausflüge in die Berge, die Städtetrips usw.

Meine Mama, Mini-Mina und mein Bruder

8. Ich habe doch schon alles gesehen

Ja das habe ich tatsächlich schon gehört. Allerdings nicht von Menschen, die wirklich schon viel von der Welt gesehen haben, denn die wüssten, dass dem nicht so ist – getreu der philosophischen Aussage “ich weiß, dass ich nichts weiß”. Klar, wenn du von einem All-Inclusive-Club in den nächsten fährst, hast du schon alles gesehen. Alle Clubs zumindest. Und nochmal: das ist nicht die Art des Reisens, von der ich hier schreibe. Je mehr ich von der Welt sehe, desto eher wird mir bewusst, dass ich bisher nur einen Bruchteil davon gesehen und erfahren habe.

Colorado Rocky Mountains Denver

Echo Lake, Colorado

9. Ich kann doch kein Englisch/ die Sprache nicht

Das ist heutzutage auch absolut kein Hindernis mehr. Es gibt Bücher, mit denen du dich per Zeichen/ Bildern verständigen kannst. Es gibt Übersetzungsapps und es gibt, man glaubt es kaum: die Möglichkeit eine Sprache zu erlernen, zumindest die wichtigsten Wörter, denn in vielen Teilen der Welt kommst du auch mit Englisch nicht unbedingt weiter.

Sprache Englisch Deutsch Reisen Denver Colorado USA

Gesehen im Black Forest Restaurant in Netherlands, Colorado

10. Zuhause ist es doch am schönsten

Das stimmt, allerdings merken wir das oft erst wieder, wenn wir länger unterwegs waren, möglicherweise wo es nicht so schön ist. Es lässt uns dankbarer werden für das, was wir haben.

wer will findet wege
Dann wäre da noch die Reise zu sich selbst. Uuuh jetzt wird’s spirituell – gerade wenn sich das für dich nach abgedrehtem Esoterik-Quatsch anhört, solltest du mehr reisen, denn das räumt vor allem mit zwei Dingen auf: Vorurteilen & Schwarz-Weiß-Denken.
Also, wenn dir jetzt noch ein “Aber” einfällt, dann willst du es einfach nicht. Das ist auch völlig in Ordnung. Dann weißt du es nun zumindest. Wenn du dich dennoch für die Welt interessierst, folge mir doch auf Instagram, wo ich dich überall hin mithnehme während du zu Hause auf dem Sofa bleibst.

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